Interview mit Boxerin Nicole Costantini

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Nicole Costantini geb. Haustein hat ihren Traum vom Profiboxen wahr gemacht und wurde 2009 Europameisterin im Federgewicht. Im BackStagePHYSIO-Interview berichtet die Soziologin (TU Darmstadt) und staatlich anerkannte Erzieherin von ihrer Sportkarriere und wie sie jetzt sportlich unterwegs ist.

Frage 1: Welche Rolle spielt das Thema „Bewegung“ in deinem Leben?

Nicole Costantini: Bewegung spielt eine sehr große Rolle in meinem Leben. Es ist viel mehr, als sich nur körperlich zu betätigen. Es ist sich spüren und etwas erleben zugleich. Schon als Kind habe ich viel Sport gemacht, angefangen beim Tennis und bin dann im Kampfsport gelandet. Ein Leben ohne Bewegung und Sport könnte ich mir nur sehr schwer vorstellen und wird sicherlich erst passieren, wenn es alters- oder verletzungsbedingt nicht möglich ist. Wobei dann die Uhr tickt, wenn so gar keine Bewegung mehr möglich wäre!

Mittlerweile bin ich Mutter von zwei Kindern und sehe auch hier die überaus wichtige Rolle, die Bewegung bereits in der kindlichen Entwicklung spielt. Bewegung bedeutet Leben, Fortschritt und Freude. Wir bewegen uns viel draußen und sitzen generell nie still. Da sind die beiden ganz nach der Mama geschlagen!

Frage 2: Du bist Profiboxerin gewesen. Warum und wie bist du zu diesem Sport gekommen?

Nicole Costantini: Wie ich zum Boxen gekommen bin, ist eigentlich recht unspektakulär. Ich bin nach Darmstadt zum Studieren gezogen, suchte nach einem Sport und wollte etwas Neues ausprobieren. Ich habe als Jugendliche zwar mal Karate gemacht, aber Boxen war mir fremd. Ich bin zum Training und das war so anstrengend, dass ich direkt wusste, dass es das richtige für mich ist!

Ab diesem Zeitpunkt begann ein sportliches Abenteuer. Ich habe kein Training ausgelassen und zusätzlich privat trainiert. Irgendwann bin ich dem Trainer aufgefallen, der mich förderte. Da ich schon dreißig Jahre alt war, beschlossen wir, dass ich bald ins Profilager wechseln sollte.

Dann wurde es doch etwas spektakulär. Mein Leben als Profi begann. Viel Sport, kein Privatleben und alle paar Wochen einen Kampf. Ich liebte es und konnte Europameisterin im Federgewicht werden. Ich habe sehr viel Erfahrung und sportliches Wissen mitgenommen, was mir bis heute zugutekommt. Ich bin selbstständige Trainerin und gebe beispielsweise Kurse im FitnessBoxen bei Evonik über die Boxschule Culcay. Dort trainiere ich auch selbst, wenn mich meine Kinder lassen (lach).

Frage 3: Welche Rolle spielt das Boxen heute in deinem Leben?

Nicole Costantini: Wie bereits erwähnt, trainiere ich nach wie vor selbst und bin selbständige Trainerin. Seit letztem Jahr habe ich Privatkunden. Ihnen biete ich alles, was im Bereich des FitnessBoxen liegt. Ohne das Boxen geht es noch nicht. :) Es gehört zu mir und meinem Leben mit dazu. Das Boxen ist mehr als nur Sport – es ist ein Lifestyle. Das Boxen fesselt einen mit dem gesamten Körper, Geist und Seele. Wie man auf Musik tanzt, boxt man mit seinem Schatten (lach).

Im Box-Gym geht es gerne auch mal lustig zu: Nicole Costantini (links) mit Rosi Würtz (BackStagePHYSIO)

Frage 4: Wie motivierst du dich und andere Menschen, für ihre Gesundheit in Bewegung zu bleiben?

Nicole Costantini: Ich glaube, meine Art animiert Leute schon von ganz alleine. Ich bin so gehyped vom Boxen, dass ich selbst Gäste bei uns zu Hause manchmal an den Sandsack zerre (lach). Sport und Bewegung sind einfach grundlegend wichtig. Es ist nicht nur gesund, es bringt Zufriedenheit, ein wunderbares Körpergefühl und das Beste: Man kann viel mehr essen, ohne schnell zuzunehmen und das sollte doch für jeden Ansporn genug sein! :-)

Es geht nicht um eine Modelfigur, sondern es geht um Zufriedenheit, sich selbst glücklich zu machen – Lebensqualität pur. Wenn ich selbst Motivation brauche, reicht der Rocky-Soundtrack und ich will sofort ins Gym, laufen oder ein Intervalltraining absolvieren.

Frage 5: Und nun die typische Quadratlatschen-Frage: Welche Schuhe ziehst du am liebsten an und warum?

Nicole Costantini: Ich trage Nike Tanjun am liebsten, weil ich bisher in keinem anderen Schuh ein so leichtes Gefühl erlebt habe. Außerdem eignen sie sich für sehr viele Aktivitäten. Da ich selbst und mit meinen Kindern immer in Bewegung bin, brauche ich einen Allrounder. Das habe ich in diesem Schuh gefunden.

Herzlichen Dank für das Interview!


Rosi Würtz

Soziologin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheit, derzeit Promotion (Uni Bonn) über betriebliche Gesundheitskommunikation von Krankenhäusern in sozialen Medien, staatlich anerkannte Physiotherapeutin mit einem Faible für Paläontologie und Raumfahrt

5 Kommentare

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