ZACK Challenge

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Seit 1.1.2017 bin ich auf ZACK, d.h. im Klartext, dass ich 44 Tage lang ohne Zucker, Alkohol, Chemie und Koffein in meiner Nahrung auskomme. Diese Challenge wurde von Sportwissenschaftler Felix Klemme ins Leben gerufen. Ich ohne Kaffee?! Ohoooooo………. das kann ja heiter werden!

Hinweis: Das ZACK Projekt ist mittlerweile beendet. Rekapitulierend kann ich berichten, dass mir das Weglassen des Kaffees am schwersten gefallen ist. Alles andere hat mir nicht gefehlt. Und auch jetzt noch hält sich der Konsum von ZACK in Grenzen. Ich kann dieses Projekt, das ja problemlos im individuellen Rahmen ohne Kosten durchgeführt werden kann, wärmstens empfehlen!

Die Chronologie

ZACK Tag 1: Augen auf und direkt der Gedanke an den frischen Duft an Kaffee, gemütlich ein Buch im Bett lesend und Kaffee schlürfend! Nichts Derartiges habe ich gemacht! Nun gut, das Buch habe ich selbstverständlich doch gelesen!!! Steht ja nicht auf der ZACK-Liste ;-) Und sonst: Es wurden fertige Frühlingsrollen für die Familie gemacht und ich habe die Finger davon gelassen. Und am Abend gab es dann auch einen Apfel! Bisher bin ich auf ZACK!

ZACK Tag 2: Holadrio, was war ich heute doch den ganzen Tag müde und unterkühlt. In Bonn hatte heute Morgen Schnee gelegen. Schneeschippe raus und schon war die erste Bewegungseinheit erledigt. Und dieses Mal gab es keinen Kaffee zum Frühstück, sondern leckeren Fenchel-Kümmel-Anis-Tee! Geht doch! Aber tierisch müde bin ich immer noch und nicht wirklich vorzeigbar… Prost auf den nächsten ZACK Tag in Bonn!

ZACK Tag 3: Heute ging es mir im Vergleich zu gestern schon viel besser. Die Kopfschmerzen sind nahezu weg. Puh! Und auch ansonsten klappt es mit dem Weglassen gut!

ZACK Tag 4: Heute ging es mir schon viel besser und selbst das alkoholfreie Kölsch hat 0% Zucker! Es existieren doch einige Sorten, die eine Menge an Zucker zugesetzt bekommen haben.

ZACK Tag 5: Ich lache mich kaputt! Da gehe ich mit meiner Schwester kurz in die Bonner City zum Shoppen und was kauft sie sich zum Abschluss der Tour? Einen riesengroßen Kaffee-Eimer! Ok, es war ein großer Kaffeebecher, aber für mich war es gefühlt ein Eimer! Und was sagt sie zu mir? „Hier, halt mal! Kannst auch einen Schluck trinken!“ Hahahahahaha! Nein, habe ich nicht gemacht!!!!!!!!

ZACK Tag 6: Überall sehe ich derzeit Zucker, Zucker, Zucker! So auch heute in einerm Café! Aber nein, keine Sorge, das Fläschchen war nicht für mich!

ZACK Tag 7: Der Kaffeeentzug feiert sein Comeback. Müdigkeit und schlechte Laune gepaart mit sehr kaltem Wetter, Letzteres ist nur eine faule Ausrede. Und eine kleine Unachtsamkeit watschte mir dann ins Gesicht: Ketchup! Voll Zucker das Zeug! Bah! Ich wusste es zwar, aber eben in diesem Moment vergaß ich ZACK. Zucker klebt also an meiner Hand! Bah!

ZACK Woche 1

Der zweite Tag war echt heftig. Scheinbar waren die heftigen Kopfschmerzen und die schlechte Laune tatsächlich auf den Kaffee-Entzug zurückzuführen. Ich war total baff, dass die Reaktion doch so gravierend zu spüren war. Mittlerweile hat sich aber mein Gemüt wieder stabilsiert und eigentlich habe ich kein Bedürfnis mehr nach Kaffee oder den anderen ZACK-Zutaten.

Interesant finde ich die Tatsache, dass in so unglaublich vielen Lebensmitteln Zucker beigemischt wird. Die Erkenntnis, dass auch alkoholfreies Bier eine große Portion Zucker enthalten kann, erstaunte mich gewaltig. Zum Glück gibt es auch Sorten ohne Zucker und täglich trinke ich das Zeug auch nicht.

Außerdem überraschte mich, dass bei genauerer Betrachtung einem quasi eine Zuckerwelle im Alltag entgegenkommen kann. So heute in einem Café geschehen. Ich bin froh, dass mich dieses Fläschchen absolut kalt gelassen hat. Eine heiße Zitrone ohne alles tat es dann auch. In diesem Sinne bleibe ich auch weiterhin auf ZACK und bin gespannt, was die nächste Woche bringen wird!

ZACK Tag 8: Alles im Lot und keine Ketchup-Zuckerattacke. Den Apfelkuchen habe ich heute auch stehen lassen. Wasser trinken und interessante Bücher lesen, so sieht ein gemütlicher Sonntag aus. Und ein bissl SIMCITY zocken war auch dabei.

ZACK Tag 9: Scheinbar ist ein Arbeitstag an meinem Schreibtisch eine noch nicht erahnte Herausforderung. Heute dachte ich in meinen Pausen an Kaffee. Mmmh, so als willkommene Abwechslung?! Nein, Wasser tut es auch! Dafür habe ich dann einfach beim Sprechtraining ins Mikro gebissen.

ZACK Tag 10: Etwas müde, aber ansonsten weiterhin motiviert und in Bewegung! Die obligatorische Runde um den Block oder zwei oder drei… geht gut! Und zwischendurch bereite ich sehr gerne auch Essen zu. Einfache und sehr leckere Gerichte stehen derzeit auf dem Speiseplan. Mein derzeitiger Favorit: Haferlinge!

ZACK Tag 11: Heute ist mal wieder ein Reflexionstag. Was kann weg, weil es überflüssig ist und eigentlich nur Zeit verschwendet? Das Gleiche empfinde ich auch während des ZACK-Projekts. So viel Esskram, der eigentlich wenig bis keinen Sinn gemacht hat, hält mich nicht mehr auf. Echt genial!

ZACK Tag 12: Die Würtz hat es mit Gewürzen! Oh ja, und ganz besonders mit ihren Farben! Es macht so irre viel Spaß, meiner Mutter beim Kochen zuzusehen und die Farbenpracht der indischen Gewürze zu bestaunen. Mittlerweile darf ich im Königreich Küche auch schon mithelfen! Und je länger ich auf ZACK bin, desto spannender finde ich die Verfeinerung der Nahrung mit Gewürzen! To be spicy…

ZACK Tag 13: Ja, du siehst richtig. Das ist ein Schoko-Nusskuchen, den ich heute gebacken und auch probiert habe. Aber es war wirklich nur ein Bisschen und auch ein Bissen von den Kuchen-Eulen. Ich kann meinem Patenkind doch nicht einfach so einen Kuchen vor die Nase setzen, ohne vorher die Vorkosterin gespielt zu habe. Erster Zucker-Zusatz seit zwei Wochen! Bei der nächsten Gelegenheit gehe ich auf die Suche nach einem Rezept für einen zuckerfreien Kuchen. Mal sehen, ob es so etwas gibt…

ZACK Tage 14+15: Ich habe für diese beiden Tage kein anderes Foto, weil ich gestern auf besagtem Kindergeburtstag Kuchen gegessen habe und heute ganz unbedacht zu zwei KLEINEN Plätzchen während eines Gesangsworkshops gegriffen habe. Alte Muster sind eben doch tiefer verankert als gedacht!

ZACK Tag 16: Yeah, ein Kuchen ohne den handelsüblichen Kristalzucker: Heute habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Möhrenkuchen mit Datteln gebacken und die zwei kritischsten Zungen des Hauses haben ihn als lecker und essbar geadelt. Coole Sache! Es muss nicht immer das Herkömmliche sein! Es geht oft auch anders!

ZACK Tag 17: Der Möhrenkuchen von gestern war schneller über Nacht verschwunden als ich denken konnte. Da haben wohl die Mäuse dran geknabbert… Auf jeden Fall habe ich nur zwei Stücke davon abbekommen :-( Aber ich bin immer noch auf ZACK…

ZACK Tag 18: Heute war ich auf dem Cloud Unternehmertag 2017 in Bonns Nobelhotel Kameha. Es gab Leckereien und ich hätte schon gerne zugegriffen. Aber nein, auch der gut duftende Kaffee blieb stehen. Den Lachsburger habe ich aber dankbar entgegen genommen und nicht nach dem Zuckeranteil gefragt. Sehr lecker!

ZACK Tag 19: Wow, bald sind schon drei Wochen ZACK vorbei. Krass, ging das schnell! Heute hat alles sehr gut geschmeckt auch ohne die ZACK-Zutaten. Es läuft also gut!

ZACK Tag 20: Geburtstage sind definitiv eine ZACK Herausforderung. Kuchen, Torten, Kaffee, Nachtisch und viele Leckereien lauern an jeder Ecke. Und was noch viel schlimmer ist: Mein NEIN enttäuscht. Was hat sie denn jetzt wieder vor? Wieder so eine Spinnerei! Aber ich bin dabei geblieben und habe mich mit ZACKlosen Dinge vergnügt. Geht auch ;-) Auf dem Foto sind Hafer-Frikadellen, sehr lecker und ganz ohne zusätzlichen Zucker! Rezept gibt’s gerne auf Anfrage!

ZACK Tag 21: Sushi Alarm! Und es hat echt super gut geschmeckt. Wenn die eigene Mutter Geburtstag feiert, haue ich doch so richtig rein, aber weitestehend bin ich trotzdem auf ZACK!

ZACK Tag 22: Wenn ich schon keinen Alkohol trinke, dann wandere ich doch zumindest durch den herrlichen Weinberg bei uns in der Nachbarschaft!

ZACK Tag 23: Heute habe ich die Kraft der Pause neu entdeckt. Klingt vielleicht etwas verrückt, aber abends eine Kerze anzuzünden und einfach mal in Ruhe über den Tag nachzudenken, gibt tatsächlich neue Kraft! Und ich denke, dass das auch mit dem Auf-ZACK-Sein zu tun hat. Mein Körper befreit sich von Tag zu Tag von alten Gewohnheiten. Aber manchmal denke ich schon noch an eine dampfende Tasse Kaffee…

ZACK Tag 24: Wie bereits gestern festgestellt, sammelt mein Körper derzeit neue Kräfte. Ich muss mich schließlich nicht mehr mit überflüssiger Nahrung im Inneren meines Körpers beschäftigen. Und so wurde ich heute an eine alte Leidenschaft erinnert: BOXEN! Meine Kusine (ich weiß jetzt nicht wie vielten Grades) aus Linz hat ein Video von ihrem Box-Training hochgeladen und da habe ich kurzerhand auch meine Boxhandschuhe ausgepackt. Der Boxsack hängt auch noch im Keller und hat ein paar Schläge abbekommen! To be continued…

ZACK Tage 25+26+27+28

ZACK Tage 25+26+27+28: An diesen Tagen war ich zwar auf ZACK, aber aufgrund eines Geschehnisses nicht in der Lage, hier Einträge vernünftig zu platzieren. Aber zum Glück habe ich trotz des Stresses nicht zu Zucker, Koffein oder anderen Stoffen gegriffen.

ZACK Tag 29: Heute war es tatsächlich so weit: Ich habe einen halben Schluck Kaffee getrunken. Es kam einfach so über mich. Aber es war wirklich nur ganz wenig Kaffee. Geschmeckt hat es irgendwie nicht wirklich und ich habe auch keine Ahnung, warum ich das plötzlich gemacht habe. Draußen an der frischen Luft habe ich deine einen Luftkünstler in den rund 15 Meter hohen Bäumen am Waldrand gesehen: ein Eichhörnchen! Was ein geniales Erlebnis!

ZACK Tag 30: Boah, der erste Monat auf ZACK ist fast vorbei! Es fühlt sich derzeit irgendwie nicht gut an. Es ist nass und kalt draußen und so fühlt es sich die ganze letzte Woche schon an. Ich versuche mich mit leckerem und gesundem Essen abzulenken. Selbstschnibbeln macht Spaß und stellt für mich Respekt vor dem Essen her. Ohne Zucker geht es hervorragend, aber die Gedanken an den Kaffee kommen immer wieder, wenn ich welchen rieche. Ach….

ZACK Tage 31+32+33: Es ist um mich geschehen: Ich habe zwei Tassen Kaffee, echten Kaffee getrunken!!! Gestern Nachmittag habe ich es einfach zu Versuchszwecken gemacht. Wirklich geschmeckt hat es nicht und irgendwelche Reaktionen habe ich auch nicht gespürt. Heute morgen war dann eine kleine Tasse dran, mit den gleichen Vorkommnissen wie gestern. Mmmmh, da haben Eule und Pferd an meiner Wand aber echt etwas merkwürdig geschaut!


Rosi Würtz

Soziologin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheit, derzeit Promotion (Uni Bonn) über betriebliche Gesundheitskommunikation von Krankenhäusern in sozialen Medien, staatlich anerkannte Physiotherapeutin mit einem Faible für Paläontologie und Raumfahrt

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