ProMotion #36: Wissenschaftsjahr 2022

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Das Wissenschaftsjahr 2022 wird für mich ein aufregendes Jahr: Nicht nur, weil ich meine Doktorarbeit fertig schreiben werde, sondern auch weil dieses Wissenschaftsjahr weitere Fragen aufwerfen möchte. Fertig werden und neu anfangen, ein ewiger Kreislauf? Oder bleibt die Zeit doch irgendwann stehen? Und was passiert dann?

Auftaktveranstaltung am 14.01.2022

Mein erster Besuch auf der Website www.wissenschaftsjahr.de wirft direkt eine Frage auf: „Geht die Zeit weiter, wenn die Uhr steht?“ Für mich ist es noch froh und mein morgentlicher Kaffeekonsum entfaltet noch nicht seine Wirkung. Philosophisch unberechenbar und soziologisch noch unbrauchbar, surfe ich erst einmal über die Website und entdecke Angebote im Veranstaltungskalender für die Zukunft. Heute startet das Wissenschaftsjahr 2022 mit der Auftaktveranstaltung.

Um 11 Uhr startet der Live-Stream und ein cooler Countdown läutet das Wissenschaftsjahr 2022 ein. Ausgerechnet jetzt macht mein neuer Internet-Adapter schlapp. Puh, ein Plan-B-Adapter liegt direkt daneben und kommt auch sofort zum Einsatz.

Mit einer großen Frage fängt die Auftaktveranstaltung an: Ist Demokratie ohne Wissenschaft möglich? Nein, die einhellige Antwort. Und ich freue mich, dass endlich die Türen zum Elfenbeinturm von innen und außen eingerissen werden. Auf Augenhöhe für eine gemeinsame Zukunft, die zusammen gestaltet wird.

Eine Frage stellt sich mir: Wie viel Wissenschaftsverständnis benötigen Menschen? Wie können wissenschaftliche Prozesse so vermittelt werden, dass dieses Wissen über Wissenschaft auch wirklich den Alltag bereichert? Wie kann ich über Wissenschaft reden, ohne sie so zu bezeichnen?

Vertrauen in Wissenschaft und Gesellschaft, Partizipation und Miteinbeziehen von Menschen sind wirklich große Tätigkeitsfelder, die in Zukunft von enormer Bedeutung sein werden und es schon längst sind. Gute Fragen zu entwickeln, ist keine leichte Aufgabe. Doch eins ist klar: Wer nicht fragt, erhält auch keine Antwort.

Staunen erzeugt bei mir die Vorstellung der Quasselstrippe. Geniales Projekt! Genial, was die Kinder im Live-Interview erzählen. Die Frage, was Wissenschaftler:innen tatsächlich gegen den Klimawandel tun können, ist absolut richtig. Und eine Antwort darauf ist ein Prozess und nicht mit ein paar Sätzen getan. Wissenschaft muss meiner Meinung nach alle Sinne bedienen, um nachhaltig verstanden und zur Anwendung zu kommen.

#IdeenLauf #MeineFragefürdieWissenschaft

„Wie kann die Wissenschaft in Bewegung bleiben?“

Meine Frage für die Wissenschaft, 14.01.2022

Bürgernahe Innovation

„Wissenschaft findet da statt, wo Menschen leben!“ & „Lernen hört nie auf!“

Johannes Vogel, Museum für Naturkunde Berlin

Den Begriff der Partizipation habe ich erst während meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin kennengelernt. Während meines Soziologiestudiums war Partizipation lediglich ein Fachbegriff unter sehr vielen, der für mich kaum eine Rolle spielte. Wie kann ich mich als Wissenschaftler:in öffnen, ohne mein Vertrauen zu verlieren? Und warum ist diese Aktivität wichtig?

Die methodisch sinnvolle Anlage und Durchführung von Citizen Science Projekten ist die Basis und daran ist auch nicht zu rütteln. Schließlich ist methodisches Handeln ein wesentlicher Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis, auf der gemeinsame sinnvolle Kommunikation vollzogen wird. Wenn einer „Haus“ sagt, aber „Meeresboden“ meint, ist sinnvoller Austausch nicht wirklich möglich.


Rosi Würtz

Soziologin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheit, derzeit Promotion (Uni Bonn) über betriebliche Gesundheitskommunikation von Krankenhäusern in sozialen Medien, staatlich anerkannte Physiotherapeutin mit einem Faible für Paläontologie und Raumfahrt

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