Intuitives Stehen am Messestand

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Ihr wart sicherlich schon mindestens einmal auf einer Ausstellungsmesse: Als Besucher legt ihr eher eine ordentliche Kilometerzahl an den Tag, als Aussteller steht ihr euch eher die Beine in den Bauch. Und am Abend wissen alle, dass Messen anstregend sind. Neben dem Klima in den Messehallen sind eben auch die Bewegungsformen für die meisten Beteiligten eher ungewohnt.

Clever ist, wer in Bewegung bleibt!

Dauerhaftes Sitzen in ungünstigen Körperstellungen ist das neue Rauchen. Hahaha, wer hätte das gedacht?! Diese Tatsache ist bereits weitläufig bekannt. Viele mussten leider schon schmerzhafte Erfahrungen mit den Folgen von einseitigen Belastungen im Beruf machen. Über das Sitzen wird oft diskutiert, doch über das Stehen eher selten. Doch was ist jetzt mit dem Stehen? Schadet es dem Rücken?

Eine Tatsache vorweg: Der menschliche Rücken hält mehr aus als die meisten sich vorstellen können. Der Körper kann mehr als wir denken und oft unterfordern wir ihn. Strecken, beugen, Gewichte tragen: Das alles gehört eigentlich zu einer natürlichen Belastung des Körpers. Also, keine Angst vor Bewegung! Und immer jede Bewegung genau so machen zu wollen, wie es im Guru-Gesundheitsbuch steht, ist nicht im Sinne der menschlichen Natur. Der Körper lernt aus der Vielfalt der Bewegungen, die ihm tagtäglich angeboten werden. Nicht mehr und nicht weniger!

Ein gelangweilter Körper verliert!

Ja, er verliert vor allem die Fähigkeit, sich unterschiedlichen Belastungen effektiv anpassen zu können. Die motorischen Grundfähigkeiten wie Koordination und Ausdauer sagen peu à peu adé. Aber das soll niemanden daranhindern, wieder in Bewegung zu kommen. Das ist eben die gute Nachricht, die auch bei längerem Stehen zum Einsatz kommt. Ich meine damit nicht das nervöse Hin- und Hergezappelt am Messe-Stand.

In der Dynamik liegt die Kraft!

Der Hilfsmittelmarkt ist ja nicht stehen geblieben und so bieten zahlreiche Hersteller von Fitness- und Gesundheitsgeräten Stehhilfen an. Das Einzige, was wirklich zählt: Ihr müsst euch wohlfühlen, während ihr daraufsteht. Dynamische Wippen, Bodenbelege, Schuhe: Die Palette ist mittlerweile vielfältig. Mein Tipp: Vergesst bitte nicht, dass kein Gerät oder Hilfsmittel in der Welt euren körperlichen Einsatz ersetzt. Es erleichtert euch lediglich, dass ihr in Bewegung bleibt, um euren Körper das zu geben, was er braucht: Bewegung!

In diesem Sinne: Bleibt in Bewegung!


Rosi Würtz

Soziologin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheit, derzeit Promotion (Uni Bonn) über betriebliche Gesundheitskommunikation von Krankenhäusern in sozialen Medien, staatlich anerkannte Physiotherapeutin mit einem Faible für Paläontologie und Raumfahrt

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