ProMotion #41: Klima und Gesundheit

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Heute steht nach langer Online-Meeting-Abstinenz mal wieder eine digitale Konferenz auf dem Plan. Der Veranstaltungstitel „Klima und Gesundheit: Was es jetzt braucht“ (Landesgesundheitskonferenz Thüringen) reiht sich nahezu nahtlos in die Event-Bezeichnungen der letzten Monate: Wie kommen wir endlich vom Wissen ins Handeln? Nach dem Grußwort der Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Heike Werner, startet die Keynote von Frau Professorin Gabrysch von der Charité Berlin. Im Großen und Ganzen geht es um die Planetary Health und wie wir diese riesige Challenge bewerkstelligen könnten. An dieser Stelle verweise ich gerne auf die umfangreiche Materialsammlung der Referentin. Dort können auch die Aspekte der Präsentation in Ansätzen nachgelesen werden.

Meine Frage an Frau Professorin Gabrysch: „Wie gehen Sie in Ihrem persönlichen Alltag damit um, wenn Menschen den Klimawandel nicht ernst nehmen? Wie bleiben Sie in solchen Situationen ruhig und gelassen?“ Ihre Antwort: „Liebe Frau Würtz, ich rede dann über Biodiversität mit diesen Menschen. Dass es immer weniger Schmetterlinge gibt und sowas. Oft finde ich da eine gemeinsame Grundlage. Aber ich konzentriere meine Anstrengungen eher auf diejenigen, die es kapiert haben, aber noch nicht ins Handeln gekommen sind.“ Ein inspirierender Tipp, den ich bei nächster Gelegenheit auf jeden Fall berücksichtigen werde.

Im Anschluss folgt ein ebenso lehrreicher Vortrag von Dr.in Mirjam Jenny (Universität Erfurt) über „Wissenschaftskommunikation in Krisenzeiten – Einblicke in die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“. Der derzeitige Klimawandel ist die Grundlage für eine globale Gesundheitskrise, deren Auswirkungen wir auch hier in Deutschland bereits spüren. Prompt während des Vortrags werden in NRW die Sirenen landesweit getestet. Es dröhnt dermaßen durch mein Büro und mir wird eines der lautesten Medien für Krisenkommunikation live in den Gehörgang gespült. Dennoch beherrsche ich das Sirenenvokabular noch nicht: Was bedeutet der durchgängige Ton? Was heißt Entwarnung?

Eine Bezeichnung aus dem Vortrag hat in meinem physiotherapeutisch geprägten Kleinhirn für Resonanz gesorgt, nämlich die der „muskelbasierten Mobilität“. Ein schöner Begriff, der zwar technisch klingt, aber doch mein Physiotherapeutinnen-Herz schneller schlagen lässt. Gemeint sind damit Aktivitäten wie das Radfahren oder anderweitige Fortbewegungsarten, die auf Aktivität der großen Muskelgruppen basieren. Ein erfrischender Gedanke, den ich mir da so erlaube: Bonn City ohne Autoabgase! Selbstverständlich stelle ich auch eine Frage nach der Bedeutung von Social Media für die Klima- und Gesundheitskommunikation. Ein spannender Veranstaltungstipp ploppt im Chat auf: Bei der Thüringer Gesundheitswoche 2022 wird es sich um digitale Gesundheitskompetenzen drehen.

Für meine Doktorarbeit nehme ich erneut mit, dass sich das Einbeziehen von Themen der Planetary Health definitiv lohnt. Schließlich ist die Anbindung an SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ definitiv gegeben. Wer mehr über mein Dissertationsprojekt erfahren möchte, darf gerne weitere Blogbeiträge unter dem Schlagwort Doktorarbeit lesen.

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Kategorien: Wissenschaft

Rosi Würtz

Soziologin mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Gesundheit, derzeit Promotion (Uni Bonn) über betriebliche Gesundheitskommunikation von Krankenhäusern in sozialen Medien, staatlich anerkannte Physiotherapeutin mit einem Faible für Paläontologie und Raumfahrt

1 Kommentar

ForschungsTagebuch - Healthy Hospital · September 8, 2022 um 5:29 pm

[…] #41 Klima und Gesundheit […]

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